Vier Haupt- und zwei Anerkennungspreise sind in diesem Jahr verliehen worden. Der Tennisverein aus der mittelhessischen Kleinstadt Laubach hat mit dem inklusiven Projekt „Tennis für Alle“ den ersten Platz belegt und kann sich über 8.000 Euro Preisgeld freuen. „Das ist kein ‚Projekt für Menschen mit Behinderung‘, sondern hier werden Strukturen geschaffen, die dauerhaft eine neue Mitglieder*innenstruktur denken. So sieht sinnvolle, dauerhafte Teilhabe aus“ sagt die Jury. Auf dem zweiten Platz (7.000 Euro) landete das Projekt „Öffentliches Wohnzimmer“ aus Homberg/Efze. Hier ist ein Treffpunkt mitten in der Stadt entstanden, der allen offensteht mit vielfältigen Angeboten. Den dritten Platz (je 6.000 Euro) teilen sich in diesem Jahr die „Barrierechecker*innen“ aus Darmstadt und das Fuldaer Projekt „Brücken bauen in den Arbeitsmarkt“. Für ihr besonderes Engagement erhielten das Eltviller Schülerparlament und der Verein „Weilburg erinnert“ je einen Anerkennungspreis (je 1.500 Euro). Die Grundschüler*innen hatten kurzerhand einen Gebärdensprachkurs an ihrer Schule initiiert, nachdem bekannt wurde, dass gehörlose Kinder im neuen Schuljahr dazukommen werden. Die Engagierten von „Weilburg erinnert“ leisten wichtige Erinnerungs- und auch Präventionsarbeit, in dem sie die Krankenmorde der Nationalsozialisten im Raum Weilburg/Hadamar in Schüler-Theaterprojekten zum Thema machen.
Die Laudationes übernahmen bei der Preisverleihung die Mitglieder der Jury, darunter auch die Staatssekretärin des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, Anne Janz: „Ein wertschätzendes und vorurteilfreies Miteinander ist die Basis für ein soziales und buntes Hessen. In einer von Vielfalt geprägten Gesellschaft wie der unseren müssen wir dafür sorgen, dass alle Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit respektiert werden und gleichberechtigt teilhaben können. Die Preisträger*innen tragen mit ihren Projekten dazu bei, diese Gedanken in die Gesellschaft zu tragen und weiter zu verfestigen.“
Das Preisgeld von insgesamt 30.000 Euro stiftet – nun schon zum sechsten Mal – LOTTO Hessen als Kooperationspartner und macht so den Hessischen Sozialpreis erst möglich. „Menschen auszuzeichnen, die mit ihren Ideen und Herzensprojekten etwas für den gesellschaftlichen Zusammenhalt tun, sich stark machen für ein noch besseres Miteinander – das ist LOTTO Hessen ein großes Anliegen. Und genau dafür steht seit 2018 der Hessische Sozialpreis, den wir gemeinsam mit der Liga der Freien Wohlfahrtspflege ins Leben gerufen haben“, begründet Martin Blach, Sprecher der Geschäftsführung von LOTTO Hessen, das Engagement seines Unternehmens für den Preis. „Mögen auch die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger mit ihrem vorbildlichen Einsatz andere inspirieren und zum Nachahmen anregen.“
Passend zum Thema „Wir sind bunt – Projekte für Vielfalt im Zusammenleben“ sorgte die inklusive Indie-Band „Blumenstrauss“ aus dem Raum Offenbach bei der Preisverleihung für Stimmung und brachte die Gäste in Bewegung. Moderatorin Bärbel Schäfer führte mit ihrer sympathischen, lockeren und einfühlsamen Art durch die Veranstaltung. Im kommenden Jahr wird der Hessische Sozialpreis früher stattfinden. Die Ausschreibung wird Anfang 2024 starten. Das Thema wird die Jury noch im Dezember 2023 festlegen.
Das sind die Preisträger 2023:
1. Platz (8.000 Euro) | „Tennis für alle“ | Tennisclub Laubach
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2. Platz (7.000 Euro) | „Öffentliches Wohnzimmer“ | Diakonisches Werk des Kirchenkreises Schwalm-Eder
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3. Platz (6.000 Euro) | „Barrierechecker*innen –
im Kopf geht’s los…“ | Freundeskreis Theaterlabor INC e.V.
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3. Platz (6.000 Euro) | „Brücken bauen in den Arbeitsmarkt“ | Gemeinnützige Perspektiva GmbH – Fördergemeinschaft Theresienhof für Arbeit und Leben
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Anerkennungspreis
(1.500 Euro) | „Gebärdensprachkurs für Grundschüler“ | Schülerparlament Freiherr-vom-Stein-Schule Eltville
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Anerkennungspreis (1.500 Euro) | „Theaterprojekt für Schüler zum NS-Krankenmord“ | Weilburg erinnert e.V.
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